auf und ab und auf und ab …

Dynamik von Angst/Anspannung mit der Sehnsucht nach Ruhe/Entspannung.
Dynamik von Angst und Anspannung und dem Wunsch nach Ruhe und Gelassenheit.

Muster die mit Angst und Anspannung zu tun haben, lassen sich meist gut als vibrierendes auf und ab darstellen (obere Linie).

Sobald Angst aufkommt, wird mit kognitiven Methoden, körperlicher Aktivität, oder anderen Reizen, dagegen gesteuert. Dieser Zustand kann nicht ununterbrochen aufrecht erhalten werden, sondern erschöpft mit der Zeit. Dies gibt der Angst wieder Gelegenheit mehr Raum einzunehmen , dann wird wieder dagegen gearbeitet usw.

Gleichzeitig gibt es eine Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung: „Ich möchte einfach mal loslassen können.“, „Ich möchte wieder in eine innere Ruhe kommen.“ bzw. oft eher negativ formuliert als „Ich komme nie zur Ruhe.“, „Diese Anspannung halte ich nicht mehr aus!“. Energetisch kann das wie die untere Linie beschrieben werden, auf der die Kugel auch bei Erschütterung wieder in die ruhende Mitte zurück kehrt.

Das Verbleiben in der Anspannung ergibt oft einen Sinn, wenn man genauer beobachtet was beim Versuch in eine Entspannung zu kommen passiert: Es entsteht Raum für als negativ empfundene Gefühle von Trauer, Schmerz, Reue, Hoffnungslosigkeit. Dargestellt als rote Kugeln.

groß und Klein

Innere Anteile: Ein großer und ein kleiner Kreis.
Ab und zu in verfälschender Verkürzung auch Narzissmus genannt.

2 Kreise, die mich sehr unterstützen über etwas zu sprechen, was die Verhaltenstherapie als Narzissmus bezeichnet.
Da dieser Begriff im Sprachgebrauch meist sehr negativ konnotiert ist wird, ist er erfahrungsgemäß wenig hilfreich, um in ressourcenorientierter Weise über dieses Muster zu sprechen.
Für mich ist es erst einmal einfach ein inneres Beziehungsmuster.
In dieses Muster sind mindestens 2 Teile involviert, oftmals spielen noch Weitere eine wichtige Rolle, die aber zunächst wegabstrahiert werden können.
In dieser inneren Beziehung geht es darum, dass ein Teil der Person durch die Außenwelt bedroht worden ist, sie sich dabei selbst schwach, makelhaft, ungenügend o.ä., sprich klein, erlebt hat und dies schmerzhafte Folgen für die Person hatte.
Ein Bewältigungsversuch besteht nun darin, dass ein zweiter Teil eine starke, sprich große, Position einnimmt und ersteren Teil in Schutz nimmt.

Folgen die oftmals mit diesem Muster einhergehen:
Positive Effekte sind erst einmal ein gesteigertes Empfinden von Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein und damit ein Erhalt der Handlungsfähigkeit.
Quasi durch die Hintertür geschieht dies aber auf Kosten des Selbstwerts. Der kleinere Teil fühlt sich durch dieses Verhalten in seinem Mangelhaften bestätigt. Er scheint ja in der Tat so schutzbedürftig zu sein, wie es den Anschein hat. (Manchmal ist es auch ein anderer Teil der diese Bewertung vornimmt und bestätigt sieht.)
Der große Teil fühlt sich noch mehr genötigt den kleineren nicht sichtbar werden zu lassen, oder wie er es eher formulieren würde: zu beschützen.
Dadurch verringert sich auch die Chance, dass es zu einer andersartigen Erfahrung kommen könnte, wo beispielsweise der kleine Teil auch als wertvoll, kompetent, beziehungsstiftend o.ä. Präsent werden könnte.
Gemeinhin ist es Menschen jedoch ein essentielles Bedürfnis auf eine „echte“ Art und Weise in Beziehung zu kommen. Eine Qualität die eher dem kleineren Teil innewohnt. Für eine „echte“ Art von Beziehung ist es nötig nicht nur mit selbstbewussten, repräsentativen Teilen im Kontakt zu sein.

Diese Dynamik lässt sich graphisch so verdeutlichen, dass der große Teil immer größer wird, sich wie auflässt, der kleinere Teil dabei zusammen schrumpft. Das System wird damit im Verhaltensmuster zunehmend rigider. Damit steigen die Kosten für das System, während der Nutzen nicht in gleichem Maße steigen kann.

Die Frage ist nun, wie wieder mehr Flexibilität ins System kommen kann.
Dabei könnte es im nächsten Schritt darum gehen, wie es gelänge scheinbar schwache, verletzbare Teile in Kontakt zu bringen, um andersartige Beziehungserfahrungen zu machen.
Wobei der vermeintlich stärkere Teil beispielsweise eine Wächterfunktion übernehmen könnte, um einzuschreiten, wenn es wirklich so schlimm werden würde wie dieser Teil befürchtet.
Hiermit könnten schrittweise die Teile mehr auf Augenhöhe miteinander in den Austausch kommen, indem sie ihre verschiedenen Qualitäten und Stärken wahrnehmen. Womit sich eine Steigerung des Selbstwerts ergäbe.

Ich freue mich über Kommentare unter 

Spiralen

Lebenswege als Spiralen dargestellt.
Es gibt Themen die uns immer wieder begegnen, was nicht heißt, es würde sich nichts verändern.

Das menschliche Gehirn generalisiert gern. Oft bekommen wir so den Eindruck: Es hat sich überhaupt nichts geändert! Ich drehe mich im Kreis!

Ich erlebe es dann oftmals hilfreich sich das Leben dreidimensional, nicht als Kreis, sonders als eine Spirale zu visualisieren, auf der wir als Punkt entlang wandern. Wobei wir zwar immer wieder die „gleiche“ Stelle passieren, es kann aber niemals die selbe Stelle sein. Das erlaubt mit besser auf Unterschiede zu Fokussieren.

Oftmals sind es Lebensthemen die wir mit uns tragen, die nicht bearbeitet, oder gar beseitigt werden und dann sei es gut. Stattdessen begleiten sie uns und transformieren sich mit uns.

Eine etwas zielgerichtetere Version, die vielleicht einigen so hoffnungsvoller erscheinen mag, ist die obere, sich verjüngende Spirale.

Was soll denn das?

Dies ist eine wachsende Sammlung von Linien, die ich in den therapeutischen Sitzungen meiner Arbeit an der sysTelios Klinik und in meiner Praxis aufgemalt habe.

Mit der Zeit entstand die Idee, Linien die sich bewehrt haben zu digitalisieren und mit einer kurzen Anmerkung zu versehen, auf dass sie Anklang finden könnten.

Viel Freunde!